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MRSA abhängig von Bestandsgröße und Haltung

In Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung der ZEIT über antibiotika-resistente Keime aus der Tierhaltung weist die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft in einer Pressemitteilung auf folgende Erkenntnisse des Bundesamts für Risikobewertung hin (siehe auch die beigefügte Anlage):

Entgegen allen Agrarindustrie- und Bauernverbands-Behauptungen belegen Studien des Bundesamts für Risikobewertung (BfR) eindeutig den Zusammenhang zwischen Antibiotika-Resistenzen einerseits und Betriebsgrößen und Haltungsform andererseits: Im Tagungsband zum BfR-Symposium zur „Antibiotikaresistenz in der Lebensmittelkette“ (November 2013) werden die Ergebnisse des Resistenz-Monitorings (2009 bis 2012) hinsichtlich des Vorkommens resistenter Bakterien bei den Nutztierarten folgendermaßen beziffert: 90% bei Masthähnchen und Mastputen, 82% bei Mastkälbern, 76% bei Mastschweinen, 37% bei Legehennen und 19% bei Milchrindern. Laut einer BfR-Metaanalyse zu „Risikofaktoren für MRSA in der Tierproduktion“ (2013) von Fromm, Beisswanger und Tenhagen gibt es MRSA-positive Herden zu folgenden Prozentsätzen in den unterschiedlichen Bestandgrößen der Schweinemast: zu 71,4% in Betrieben mit mehr als 5.000 Mastplätzen, zu 67,1% zwischen 1.000 und 5.000 Mastplätzen, zu 58,4% zwischen 500 und 1.000 Mastplätzen und zu 27,5% in Betrieben mit weniger als 500 Mastplätzen. In geschlossenen Systemen (Ferkelerzeugung und Mast) fand man mit 38,9% deutlich weniger MRSA-positive Herden als bei spezialisierten Mastbetrieben, bei Öko-Schweinebetrieben nur 13%. (Quelle: AbL)

Studie der BfR:/files/files/bfr%20risikofaktoren-fuer-mrsa-in-der-tierproduktion-eine-metaanalyse.pdf